Im März 2023 hat die EU-Kommission im Rahmen des Critical Raw Materials Act Maßnahmen vorgestellt, um die Versorgung mit kritischen Rohstoffen zu sichern. Ein Ziel ist, mindestens 25 % des jährlichen EUBedarfs – etwa an Seltene-Erden-Magneten – durch Recycling zu decken. Hier setzt das Projekt ReDriveS an: Erstmals werden herstellerübergreifende Lösungen für automatisierte, robotergeführte Demontagesysteme von elektrischen Achsen sowie innovative Recyclingprozesse für Seltene-Erden-Metalle entwickelt, unterstützt durch digitale Werkzeuge. ReDriveS stärkt die Resilienz der Wertschöpfungskette für Elektromotoren durch wirtschaftlich und ökologisch tragfähige Kreislaufwirtschaftslösungen. Im Fokus stehen wertvolle Materialien wie NdFeB-Magnete sowie Aluminium-, Magnesium- und Kupferwerkstoffe aus End-of-Life-E-Achsen. Ziel ist es, aus diesen Recyclaten gesinterte NdFeB-Magnete herzustellen, die den Anforderungen für den Einsatz in Antriebsmotoren der Automobilindustrie genügen. Das Recycling von E-Achsen verbessert die Umweltbilanz der Elektromobilität deutlich, da die derzeit dominierenden Primärrouten mit hohen Umweltbelastungen verbunden sind. Nach Projektabschluss verfügt das Konsortium über das Potenzial, die Erkenntnisse industriell umzusetzen. Eine vorwettbewerbliche Kooperation entlang der Wertschöpfungskette soll die wirtschaftliche Verwertung ermöglichen. ReDriveS schafft als nationales Leuchtturmprojekt die technologischen und digitalen Grundlagen für die deutsche Automobil- und Recyclingwirtschaft, um den CO₂-Fußabdruck von Elektrofahrzeugen weiter zu reduzieren und die zukünftigen Recyclingvorgaben zu erfüllen. Durch die Erstellung eines standardisierten digitalen Zwillings (DPP) der zu demontierenden Produkte, der robotergeführten Demontagezellen, sowie einer entsprechenden Entscheidungsunterstützung soll eine geeignete Demontagestrategie abgeleitet werden. Konzepte zur Industrialisierung/Generalisierung auf weitere Komponenten werden erarbeitet.
Das Forschungsprojekt ReDriveS wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.